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Wohnsiedlung Im Ländli, Wiesendangen

Studienauftrag 2003, 1. Rang
Realisierung 2005 - 2006

Am Ortsrand von Wiesendangen in der Nähe von Eisenbahn und Autobahnanschluss besitzen die Auftraggeberin und die Sulzer Vorsorgeeinrichtung ein Areal von ca. 28 000 Quadratmetern.

Sonder­bau­vorschriften regeln auf differenzierte Weise die Bebauungsvorschriften dieses Grundstücks. Das Wettbewerbsgebiet umfasste einen guten Viertel des Areals, je zur Hälfte der Einfamilien- und der Mehrfamilienhauszone zuge­wiesen. In der Aufgabenstellung zum Wettbewerb wurde für diese Land­parzelle an der Schnittstelle zwischen Stadt und Land eine identitätsstiftende Wohnsiedlung gesucht, die hohe architektonische, städtebauliche und wirtschaftliche Qualitäten aufweist.
Die Verknüpfung der Bebauung mit dem angrenzenden Einfamilienhausgebiet wird über ein feinkörniges Bebauungsmuster erreicht. Zwei unterschiedliche Doppelhaustypen und ein erlebnisreiches Netz von Wegen und Plätzen werden zusammen zu einem dichten Siedlungsteppich verwoben. Trotz der grossen Dichte entstehen Freiräume, über die eine räumliche Ver­zahnung zum bestehenden Quartier und zwischen Ein- und Mehrfamilien­häusern möglich wird. Eine differenziert ausgebildete Fussgänger­promenade, die sich abwechselnd zu interessanten Vorplätzen vor den Mehr­familienhäusern ausweitet, bildet das Rückgrat der Siedlung. Entlang der Promenade befinden sich folgerichtig die gedeckten Aufgänge aus der Tiefgarage und die Velounterstände – hier zweigt auch das Erschliessungssystem mit einem feinmaschigen Netz von Wegen und kleinen Plätzen zu den Doppel­häusern ab.

Die Promenade trennt die individuellen 15 Doppel­­einfamilienhäuser klar von den 4 Mehrfamilienhäusern mit ihren 26 Mietwohnungen und der integrierten Wohngruppe der «Stiftung Steinegg». Über die prägnante kubische Gestaltung der Gebäudevolumen und die formverwandte Ausbildung der Attikageschosse der unter­schiedlichen Haustypen wird jedoch eine gute Vernetzung der unterschiedlichen Bebauungs­formen erreicht, was letztlich zu einem einheitlichen Erscheinungsbild der Siedlung führt. Die klare Unterscheidung von öffentlichem, halb­öffentlichem und privatem Aussenraum und die dem Gelände entsprechend sorgfältig gestufte Ausbildung der Gärten, Wege und Plätze tragen wesentlich zur Ensemble­bildung der Siedlung bei.