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Umnutzung Fabrikareal Eskimo, Turbenthal

Nachdem die Eskimo Textil AG die Herstellung von Webereiprodukten am Standort Turbenthal eingestellt hatte, galt es, für das Industrieensemble ein neues Nutzungskonzept zu entwickeln. Mittels Rahmen- und Gestaltungsplan gelang es, das zentral gelegene Areal von der Indust­rie- in eine Wohn- und Gewerbezone zu transferieren.

Der Gestaltungsplan wurde so entwickelt und festgesetzt, dass verschiedene in sich abgeschlossene Bauetappen möglich sind.
Nach einer historischen und konstruktiven Analyse der bestehenden Gebäude wurde entschieden, welche Bauten abgebrochen oder durch Umnutzung einem neuen Verwendungszweck zugeführt werden sollen. In einer ersten Realisationsetappe wurden schliesslich nicht mehr nutzbare Produktionsgebäude abgebrochen und diejenigen Bauten freigestellt, die zu Wohn- und Gewerbezwecken umgebaut und saniert werden sollten.
Noch vorhandene Hochregallager werden weiterhin für den Handel genutzt. Zu einem späteren Zeitpunkt können diese durch Wohn- und Gewerbebauten ersetzt werden. Gemäss Gestaltungsplan sind noch weitere Neubauten auf unüber­bauten Arealbereichen möglich. Zusammen mit den Gebäudefragmenten der ehemaligen Tuch- und Deckenfabrik ergeben diese eine Gesamtüberbauung mit hohen Aussenraumqualitäten und verschiedenartigen Bezügen zur einst blühenden Textilindustrie im Tösstal.

Das markante Sichtbackstein­gebäude längs der Tösstalstrasse wurde von den industriellen Einbauten befreit und mit Erschliessungseinheiten, Sanitärzellen und einer neuen, hofseitig vorgesetzten Verandazone ausgestattet. Das Grundrisskonzept wurde so angelegt, dass Wohn- oder Gewerbenutzungen möglich sind. Für die Erstvermietung wurden zwei Gewerbe- und zwölf Wohnlofts von 80 bis 200 m2 realisiert.
Das frühere Verwaltungs- und Produktionsgebäude wurde nach der Abtrennung von Anbauten aus den 1970er- und 1980er-Jahren auf das Erscheinungsbild nach dem brandbedingten Wieder­aufbau getrimmt. Im Erd- und ersten Obergeschoss wurde der Fabrikladen eingerichtet. Darüber befinden sich weiterhin Büroflächen zur freien Vermietung.
Nur kleine bauliche Veränderungen erfuhren die ehemalige Fabrikantenvilla, die Heizzentrale und die Schreinerei. Diese Bauten sind aber wichtige Zeugen des Gründerensembles und prägen den Charakter des nachindustriellen Erscheinungsbildes des Eskimo-Areals.