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Arealüberbauung Rudolfstrasse, Winterthur

Die Arealüberbauung «rudolfstrasse.ch» liegt hinter dem Winterthurer Hauptbahnhof, im Geviert der Wülflinger-, Rudolf-, Konrad- und Eichgutstrasse, an einer städtebaulich wichtigen und empfindlichen Stelle.

Grundlage für die Überbauung waren einerseits die aktuelle Bau- und Zonenordnung der Stadt Winterthur, andererseits aber städtebauliche Visionen aus den 1860-Jahren. Diese sahen vor, dass hinter dem Bahnhof grossstädtische Blockrandsiedlungen nach dem Berliner Modell gebaut werden sollten. 150 Jahre später wurden diese Visionen nun teilweise Realität. Dabei entstand ein höchst attraktives Wohngebiet im unmittelbaren Zentrum der Stadt mit einer Verdichtung auf über 250 Volumenprozente. Weichen mussten eine stillose Villa, 50- bis 100-jährige Wohnbauten, ein paar Bäume und ein grosser Autoparkplatz; verfügbar sind dafür nun Stadtwohnungen, Gewerberäume und Hofräume von überraschender Güte.

Zwei längs der Rudolf- und Wülflingerstrasse erstellte sechs- bis siebengeschossige Neubaukörper definieren mit zwei bereits erstellten Wohngebäuden einen grossen städtischen Innenhof. Dieser wird durch einen dritten, fünfgeschossigen Baukörper weiter unterteilt, sodass einerseits eine Fussgängerverbindung zwischen der Rudolf- und der Saalstrasse ausgezeichnet und andererseits ein intimer, Ruhe und Licht spendender Wohnhof ausgeschieden wird. Die Fassaden der Baukörper zeichnen sich durch eine Gitterstruktur aus rhythmisierten, horizontal geschichteten und vertikal gestellten Betonelementen, Füllungen aus raumhohen Glas- bzw. Fenstereinsätzen sowie offene Loggien und Sichtmauerwerksflächen aus. Dabei widerspiegeln die hochpräzisen vorgefertigten glatten Betonelemente sowie die handgeformten und gedämpften dänischen Backsteine im dünnen Langformat ihre Machart und ergeben zusammen ein spannungsvolles Ganzes. Der architektonische Ausdruck ist vielschichtig, variantenreich und überspielt die Tatsache, dass sich hinter den Fassaden verschiedenste Nutzungen befinden. Diese Flexibilität im Ausdruck ermöglicht früher oder später auch eine Umnutzung der Gebäude, was einem Bedürfnis der Bauherrschaft entspricht.

Bei der Grundrissentwicklung der 83 Stadtwohnungen wurde Wert auf einen optimalen Ortsbezug gelegt und die Tatsache berücksichtigt, dass das Bauobjekt in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und an einer stark frequentierten Strassenkreuzung liegt.

  • Geschossflächen SIA 416:
    17 036 m2
  • Gebäudevolumen SIA 416:
    50 460 m3
  • Erstellungskosten BKP 1–9:
    Fr. 35 157 750
  • Gebäudekosten BKP 2:
    Fr. 32 515 230
  • Baukosten BKP 2 / m3 GV SIA 416:
    Fr. 644
  • Baukosten BKP 2 / m2 GF SIA 416:
    Fr. 1 909