Umbau Redaktionsgebäude, Winterthur
Das 1931 von den Architekten Fritschi, Zangerl und Sträuli erbaute Gebäude war für die damaligen Verhältnisse sehr modern konzipiert: keine tragenden Innenwände, stattdessen Stützen und regelmässige Fensterteilungen, was die beliebige Unterteilung und flexible Nutzung für Druckereimaschinen, Buchbinderei, Spedition und Büros ermöglichte.
Die gestellte Aufgabe bestand darin, die Redaktionsräume des «Landboten» und die Büroräume von Verlag und Vertrieb im Umbau unterzubringen. Die Zeitungsmacher kommunizieren mit ihrer Präsenz mitten in der Winterthurer Altstadt, dass sie den Puls der Stadt fühlen wollen. Diese Offenheit zur Stadt hin versucht das Projekt mit baulichen Massnahmen zu verdeutlichen. Im Gebäudesockel hinter den Schaufenstern werden die Produktion der Zeitung und das Zusammenstellen der einzelnen Seiten vor dem Druckvorgang für die Passanten sichtbar. Der Zugang zum Gebäude wurde neu an prominenter Stelle platziert, die Gebäudeecke im Sockelbereich geschlossen und mit einem in die Natursteinverkleidung eingelassenen beleuchteten Schlitz für den Zeitungsaushang versehen.
Nachts leuchtet in den Obergeschossen eine mit Kunstlicht beleuchtete rote Wand. Diese führt zu den durch ein begehbares Möbel, das als Redaktionsarchiv genutzt wird, vom Erschliessungsbereich räumlich abgekoppelten Redaktionsbüros. Durch diesen Kunstgriff konnte die räumliche Grosszügigkeit der ehemaligen Druckereiräume gewahrt werden. Die Arbeitszonen wurden mit geätzten und klarsichtigen Glaselementen in individuelle Bereiche unterteilt, ohne den Gesamteindruck zu zerstören.
Unter dem Dach wurden die Bibliothek, die Cafeteria sowie der Redaktions- und Konferenzraum untergebracht; die technischen Räume, die Computerräume, die Lager und Archive befinden sich im zweigeschossigen Untergeschoss.