Mehrzweckanlage Oberhofen
Offener Projektwettbewerb 2020
Die Gemeinde Münchwilen möchte die bestehende Mehrzweckhalle aus dem Jahr 1940 räumlich erweitern oder durch einen Neubau ersetzen. Ein wichtiger Teil der Aufgabe besteht in der Auseinandersetzung mit den denkmalgeschützen Teilen der Gesamtanlage sowie in der Anbindung der neuen Mehrzweckhalle an die in der Zentrumsstudie Münchwilen vorgesehenen wichtigen Wegverbindungen.
In unserem Vorschlag bleibt das geschichtsträchtige, denkmalgeschütze Mehrzweckgebäude bleibt erhalten, wird saniert und umgenutzt und mit der neuen Mehrzweck-, bzw. Doppelturnhalle nahtlos erweitert bzw. weitergebaut. Das bestehende, ortsbaulich prägende Bild der beiden denkmalgeschützten Bauten mit dem identitätsstiftenden Vorplatz entlang der Eschlikonerstrasse bleiben integral erhalten.
Das Neubauvolumen übernimmt auf der Nordostseite die bestehende Gebäudefucht, entlang welcher die Zufahrt zur Tiefgarage angeordnet wird. Der Vorsprung des Volumens auf der Südwestseite adressiert den Hauptzugang für Veranstaltungen und die Sportnutzung und defniert zusammen mit den angrenzenden Gebäuden einen gut bemessenen, räumlich gefassten Platz. Entlang der südostseitigen Gebäudefucht führt eine Wegachse vom neu geschafenen Platz zum angrenzenden Kirchenvorplatz.
Das durch den Architekten Paul Truninger erbaute Mehrzweckgebäude bedarf zwar einer Sanierung, besticht aber durch eine klare, flexibel nutzbare Grundrissstruktur. Der bestehende, sorgfältig in Holz ausgekleidete Mehrzweckraum mit Bühne kann weiterhin unabhängig und abgetrennt von der Doppelturnhalle für kleinere Anlässe und Proben genutzt werden. Neu soll der sechs Meter hohe Raum aber als grosszügige Bühne für die in der neuen Mehrzweckhalle stattfndenden Veranstaltungen dienen. Zur Installation der Bühnentechnik wird eine Metallkonstruktion genutzt, die statisch unabhängig und von der bestehenden Gebäudekonstruktion losgelöst erstellt werden kann.
Die ebenerdige, acht Meter hohe Sport- und Veranstaltungshalle ist auf die Mittelachse des bestehenden Mehrzweckgebäudes ausgerichtet. Im Untergeschoss und fächengleich mit der Halle wird die Tiefgarage platziert, die auch von aussen separat zugänglich ist. Seitlich begleitend zur Halle werden zwei unterschiedlich tiefe, dreigeschossige Seitentrakte angefügt, in denen die funktional notwendigen Ergänzungsfächen untergebracht sind.
Der Zugang zur Halle erfolgt vom neu defnierten Schulhausplatz über den südwestlichen, im Erdgeschoss weitgehend ofenen Querriegel. Das auskragende Dach als klare Eingangsgeste schützt vor Witterung und bietet eine wirksame Verschattung.
Die offene Gestaltung des Erdgeschosses ermöglicht Einblicke in alle Nutzungsbereiche, sodass trotz des kompakten Grundrisses ein ofenes und lichtdurchflutetes Gebäude entsteht.
Visualisierungen: OVI Images