Mehrfamilienhaus Bahnstrasse, Winterthur
Studienauftrag 2015, 1. Rang
Realisierung 2016 - 2017
Ersatzneubau in der Quartiererhaltungszone Inneres Lind.
Der abgewinkelte Baukörper definiert die Strassenecke Bahnstrasse – Friedenstrasse ortsbaulich. Das Gebäude wird in Sockel, Hochparterre und zwei Normalgeschosse gegliedert und erhält als Abschluss eine auf das abgewalmte Mansardendach aufgesetzte Dachzinne. Schlanke Lukarnen gliedern die steile Dachfläche und erzeugen einen eleganten Ausdruck. Raumhohe Fenster mit französischen Balkonen und feinen Faltklappläden erzeugen ein hohes Mass an Ordnung und bringen Ruhe in die Fassade. Die Materialisierung der Fassade soll zurückhaltend und das Gebäudevolumen unterstreichend ausgebildet werden. Vorstellbar wäre ein feiner Ziegelstein oder auch ein hochwertiger Putz.
Im Innern wird der klassische Gebäudetypus konsequent weitergeführt. Das Haus ist zweispännig konzipiert. Eine hohe Eingangshalle empfängt die Bewohner. Der Höhenunterschied zum Hochparterre wird über eine kurze einläufige Verbindungstreppe zum Haupttreppenhaus bewerkstelligt. In den beiden Normalgeschossen werden eine 4½- und eine 3½-Zimmer-Wohnung angeboten. Aus einem sogenannten Vestibül, einer Art Verteilraum, werden alle Zimmer und Nasszellen erschlossen. In der Folge entsteht ein gekammertes Raumsystem, das den Wohnungen Charme und Grandezza verleiht. Bedingt durch die Garageneinfahrt und den Hauszugang werden im Hochparterre die Grundwohnungstypen um jeweils ein Zimmer reduziert. Im Dachgeschoss wird das gekammerte Raumsystem auf den Treppenhauskern und die seitlich angeordneten Wohnungsverteilräume mit den Nasszellen reduziert. Die umliegende Raumschicht kann frei unterteilt werden, aber auch loftartiges Wohnen wäre möglich. Die Dachwohnungen verfügen über einen internen Aufstieg zur Dachzinne mit zwei privaten Dachterrassen, von denen aus das ganze Quartier überblickt werden kann.