Geschäftshaus Vitodata AG, Seuzach-Ohringen
Wettbewerb 1996, 1. Rang
Realisierung 1997 - 1999
Die Vitodata AG, die Softwaresysteme für den Medizinalbereich entwickelt, führte 1996 eine Projektierungskonkurrenz unter verschiedenen Architekturbüros durch, um Vorschläge für einen auf ihre besondere Unternehmensphilosophie und ihre betrieblichen Abläufe abgestimmten Neubau zu finden.
Das Geschäftshaus mit ca. 80 Arbeitsplätzen steht auf einer Restparzelle der Gewerbezone von Oberohringen. Entlang einer Ringstrasse stehen zusammenhangslos nebeneinander aufgereihte banale Zweckbauten: «Container»! Der Gedanke, die Metapher eines Schiffes für den Entwurf des Neubaus an diesem Ort zu gebrauchen, war naheliegend – ein Schiff, das anlegt und später vielleicht wieder abfährt. Im scharf geschnittenen Betonbug befinden sich die Büro-, Schulungs- und Empfangsräume, im Metallrumpf, einer Raumfolge aus einer zweigeschossigen offenen Halle und einem Oblichtband, die Produktions- und Systementwicklungsräume.
Transparenz ist das bestimmende Thema des Neubaus. Damit sind Sichtbeziehungen, Ausblicke und die Übersicht, daneben aber auch eine Haltung gemeint. Computerfachleute müssen offen sein gegenüber der Entwicklung, flexibel und schnell. Bereit, in immer anderen Arbeitsgruppen mitzuwirken, sich nicht abzukapseln, in Kontakt zu bleiben.
«Manuel Dubs, Bauherr Vitodata AGEs gibt Architekten, Architekten (?) und Architekten (!) – Dahinden Heim Partner Architekten gehören für mich zu den Architekten (!).
»
Der Kopfbau ist ein Sichtbetonquader mit in die Wand geschnittenen Fenstern in den Obergeschossen und einem über die gesamte Fassade laufenden Glasband im Erdgeschoss. Darüber führt ein Vordach, ein dünnes waagrechtes Betonbrett, zum seitlich liegenden Haupteingang.
Die Längsfassaden des Rumpfs werden durch die Metall-Glas-Konstruktion bestimmt. Die Schatten spendenden Putzbalkone bilden eine zweite Ebene vor dem Raumabschluss der Fenster. Tags betonen die Storenkästen aus Aluminium und die Balkone die Horizontale, nachts leuchten die senkrechten Stäbe im Kunstlicht von innen.
Die von B & G Ingenieuren AG konzipierte Haustechnikanlage entspricht der hohen Flexibilität der Arbeitsplätze. Die Anlage musste komfortbewusst, ökologisch sinnvoll, ökonomisch vertretbar und einfach zu bedienen sein. Gewählt wurde ein raffiniertes Mehrphasenkühlsystem.