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Wohnsiedlung Bergli, Räterschen

Die Wohnsiedlung Bergli be­fin­det sich auf dem Areal einer ehemaligen Gärtnerei am östli­chen Siedlungsrand von Win­terthur. Weil für die Gärt­ner­ei keine Nachfolgeregelung bestand und das Areal der Wohnzone zugeteilt ist, ent­schied sich der Eigentümer, es parzellenweise zu ver­kaufen.

Zur Sicherstellung einer architektonisch ein­heitlichen und überdurchschnittlichen Überbauung mit 14 Einfamilienhäusern wurden die Parzellen aber nur mit einer Projektverpflichtung verkauft.
Damit der gesamtheitliche Cha­rakter der ehemaligen Gärtnerei und des circa 6 000 m2 grossen Areals gewahrt werden konnte, wurden das alte Wohn- und Gärtnerhaus saniert und erwei­tert. Zur Komplettierung des Gründer­ensembles wurde als Ersatz für das verfallene Gewächs­haus ein neues hinzugebaut. Dieser Nukleus wurde durch eine Wohnsiedlung erweitert, die durch ihre Situierung und Einheitlichkeit an die Gleichmässigkeit der Bebauung mit den übrigen Gewächs­häusern erin­nert. Für Hobby­gärtner wurde jedem Wohnhaus ein Gartenschopf zugeordnet.

Die neuen Bauvolumen orien­tie­ren sich in Form und Grösse am bestehenden Wohnhaus aus den 1960er-Jahren. Die Ein­familienhäuser sind zu total fünf Zweier- oder Viererein­heiten zusammengefasst und weisen ungefähr die einfache oder doppelte Breite dieses Wohnhauses auf. Obwohl die Bau- und Zonenordnung ein Dachgeschoss unter einem Giebeldach zulassen würde, wurde darauf verzichtet. Durch die Höherlegung des Erdge­schosses konnte aber ein be­lichtetes Untergeschoss reali­siert, die Wohnfläche erweitert und die Massstäblichkeit gegenüber dem Gründerensemble sichergestellt werden.

Neben der Volumetrie wurde auch die Materialisierung von den bestehenden Bauten abge­leitet. Das Untergeschoss wurde als massiver Beton­sockel ausgebildet. Darüber en­twickelt sich der zweigeschossige holzverkleidete Massiv­bau. Die äusseren Holzverkleidungen wurden durch ein Spezialverfahren vorver­graut. Sie werden durch Alter­ung zunehmend silbergrau und erinnern auch so an die Farbig­keit der abgetragenen Ge­wächs­häuser der ehemaligen Gärtnerei.

Bei der Konzeption der einzelnen Häuser wurde darauf geachtet, dass durch grosse Flexi­bilität möglichst verschiedene Nutzerbe­dürf­nisse befriedigt werden kon­nten. So waren im Innern nur die Erschliessungszonen für die sanitären Räume und die Treppen sowie die statische Struktur definiert.