Umbau/Neubau Technopark I, Winterthur
Gesamtleistungswettbewerb 2000, 1. Rang
Realisierung 2001 - 2002
Das ehemalige Speditionsgebäude der SLM befindet sich an einer städtebaulich exponierten Ecksituation des Sulzerareals «Stadtmitte» in Winterthur.
Der Altbau aus dem Jahr 1906 ist keine ausgefachte Ständerkonstruktion wie die meisten der Fabrikbauten auf dem Sulzer-Areal, sondern eine Backsteinschale, die von Geschoss zu Geschoss von 62 cm auf 25 cm abnimmt und in deren Innerem Gussstützen die Holzbalkendecken tragen. Der Rasterabstand der Stützen von 10 Metern war von den Anforderungen der Kranbahnen der Speditionshallen her definiert.
Der Umbau zum Technopark mit Büronutzung durfte «nichts» kosten, der Einsatz der Mittel musste deshalb präzise abgewogen werden.
Das aus einem Gesamtleistungswettbewerb hervorgegangene Umbauprojekt teilt die Geschossflächen in flexibel miteinander koppelbare grosse und kleine Raumkammern ein und ergänzt die Erschliessungszone mit einem in den Raum gestellten «Sanitärmöbel». Die raumhohen Fensterelemente wurden auf der Innenseite angeschlagen und die gestanzte Wirkung der Fensteröffnungen damit noch verstärkt. Die gesamten haustechnischen Installationen sind offen sichtbar und zugänglich geführt. Die Materialisierung und die Farbgebung unterstützen die Absicht, die industrielle Rohheit des Altbaus auch im neuen Technopark zum bestimmenden Element der Raumatmosphäre zu machen.
Der zweigeschossige, durch eine Naht vom Altbau optisch getrennte Neubau ist keine gewöhnliche Aufstockung, sondern eine Volumenstapelung mit einer Ausladung zum Eingangsplatz des Technoparks hin. Das Volumen ist nur auf den ersten Blick willkürlich verschoben. Es steht über dem Stützenraster des Altbaus, allerdings um eine Achse versetzt, und rückt von der Strasse ab. Dass die aussergewöhnliche Stellung auch Signalwirkung hat, kommt allen gelegen: Der Technopark Winterthur will Zeichen setzen.
Die Aufstockung steht auf den Betonscheiben, die die Raumkammern der Unterteilung des Altbaus bilden. Die Konstruktion ist konventionell: Decken und aussteifende Wände aus Sichtbeton, Stützen aus Stahl. Raumhohe Fenster machen den Grossraum zum aussergewöhnlichen Sichtbalkon über die in der Umnutzung begriffene Industrielandschaft von Winterthur.