Umbau von fünf Altstadthäusern am Garnmarkt, Winterthur
Nach dem Umzug der Druckerei der Ziegler Druck- und Verlags-AG in den Stadtteil Grüzefeld und der Redaktionsbüros sowie der Administration und Vertriebsorganisation des «Landboten» in den Umbau am Garnmarkt 10 stellte sich die Frage der Neunutzung der durch diesen Umzug zur Disposition stehenden fünf Altstadthäuser.
Es bot sich die Chance, ein ganzes Geviert im Herzen der Altstadt von Winterthur zu revitalisieren. Gültige Aussagen über die richtigen baulichen Massnahmen bei komplexen Altbauten verlangen ein schrittweises Vorgehen und eine fachübergreifende Betrachtungsweise. Die mit der Gesamtplanung betraute bauhaus.ch Partner AG erarbeitete nach einer exakten Abklärung des Erneuerungsbedarfs der bestehenden Bauteile ein neues Nutzungskonzept für die Gebäude. Aufgrund der Analysen wurden die Tiefe der Eingriffe von Gebäude zu Gebäude unterschiedlich festgelegt. Dies
führte zu differenzierten Strategien der baulichen Konzepte.
Der Umgang mit bestehenden Bauten ermöglicht es dem Architekten, die Geschichte des Gebäudes als zusätzliches Element in den Entwurfsprozess einfliessen zu lassen. Aber auch aus ökonomischer und ökologischer Sicht ist es sinnvoll, bestehende Bauteile in die neue Nutzung zu integrieren. Das Zusammentreffen von alten und neuen Elementen vermittelt dem Betrachter überraschende Wahrnehmungen und Erkenntnisse, die den Prozess der Veränderungen der Bauten vermitteln.
Das Nutzungskonzept ist einfach und naheliegend: Die während der Belegung durch die Ziegler Druck- und Verlags-AG zusammenhängend genutzten Gebäude wurden zu einzeln erschlossenen Häusern zurückgebaut, mit Läden im Erdgeschoss und Wohnungen in den Obergeschossen. Die ungenutzten Dachräume wurden zusätzlich ausgebaut und dienen als Wohnräume für die zweigeschossigen Wohnungen.
Die Ausnahmen bilden die Gebäude am Garnmarkt 1 und an der Unteren Kirchgasse 2, die wie bisher in allen Obergeschossen Flächen für Dienstleistungen anbieten, allerdings nun geschossweise getrennt. Der 1967 überbaute Innenhof wurde wieder ausgeräumt und dient heute zusammen mit den neuen Lauben als gemeinsam genutzter Aussenraum.